Natürliche Ressourcen bewahren und wiederherstellen

Eine nachhaltige Landwirtschaft arbeitet Hand in Hand mit der Natur. Sie stellt die Fruchtbarkeit von Böden, den Bestand artenreicher Wälder, eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt und saubere Gewässer sicher. Diese natürlichen Ressourcen sind die Grundlage dafür, dass die landwirtschaftliche Produktion im Kampf gegen den Hunger wachsen und genügend gute Nahrung für alle Menschen bereitstellen kann. Falsche Nutzung und Übernutzung, Flächenfraß und Klimawandel sind nur einige der Gründe, warum vielerorts natürliche Ressourcen in Gefahr sind. Mit einer Reihe von Projekten arbeitet die SEWOH gegen diese Negativtrends. Sie fördern den Wiederaufbau von degradierten Böden, stoppen Entwaldung und stellen Wälder und baumreiche Landschaften wieder her. Sie tragen nachhaltige Anbau- und Tierhaltungstechniken in die Breite, unterstützen Tiergesundheit und setzen Anreize für eine zukunftsfähige Energie- und Wassernutzung.

PROJEKT I ÄTHIOPIEN

Junfe mit Bambuspflanze
Mit Projekten wie Forests4Future fördert die SEWOH den nachhaltigen Wiederaufbau von Wäldern und baumreichen Landschaften.

Alternativen schaffen mit nachwachsenden Rohstoffen

Im Auftrag des BMZ befähigt die GIZ ländliche Dorfgemeinschaften in Äthiopien, durch nachhaltige, produktive Aktivitäten der fortschreitenden Degradierung ihrer Böden entgegenzuwirken. Gefördert wird unter anderem der Anbau von Bambus sowie dessen Verarbeitung. Bambus kann unter anderem angepflanzt werden, um Bodenerosionen an Wasserabflusskanälen („Gullys“) zu verhindern. Als rasch nachwachsender Rohstoff eignet er sich als Baumaterial für Gebäude und Möbel – und nimmt so den Druck von lokalen Wäldern, in denen immer noch zu viele Bäume für solche Zwecke abgeholzt werden. Für junge Menschen konnte das Programm in Kooperation mit lokalen Behörden und Unternehmen bereits Zukunftsperspektiven schaffen: Sie nahmen an Schulungen im Bambushandwerk und der Möbelherstellung teil, wurden mit anderen Unternehmen und Werkstätten vernetzt, erhielten Darlehen und haben mittlerweile eigene Unternehmen mit und um Bambus gegründet.

WIRKUNG DER SEWOH I VERBESSERTE RESILIENZ

Mindestens 3 Millionen Menschen können die Folgen des Klimawandels besser bewältigen oder sich daran anpassen.

WIRKUNG DER SEWOH I VERBESSERTE RESILIENZ

Das haben wir unter anderem erreicht durch

  • Eine höhere Planungssicherheit
    für Kleinbäuerinnen und Kleinbauern durch Frühwarnsysteme
  • Weniger Einkommensausfälle
    durch Klimarisikoversicherungen
  • Erhöhte Widerstandsfähigkeit
    von Feldfrüchten gegen wetterbedingte Stresssituationen
  • Eine effizientere Wassernutzung
  • Weniger klimabedingte Ernteausfälle
    durch Diversifizierung der landwirtschaftlichen Produktion

KOOPERATION I CROP TRUST

Sortenvielfalt für die Zukunft

In einer Welt, in der mit immer weniger Sorten immer mehr produziert wird, arbeitet der Welttreuhandfonds für Kulturpflanzenvielfalt (Global Crop Diversity Trust, Crop Trust) daran, die genetischen Eigenschaften aller im internationalen Saatgutvertrag gelisteten Kultursorten zu erhalten. Gerade auf alte Kulturpflanzenarten greifen Züchter:innen sowie Forschende immer häufiger zurück, um auf die Herausforderungen des Klimawandels zu reagieren. Aus den Erträgen des zu diesem Zweck eingerichteten und von der KfW geförderten Kapitalfonds unterstützt der Crop Trust weltweit Saatgutbanken und den Saatguttresor auf Spitzbergen. Diese haben sich der Konservierung und Bereitstellung von Kulturpflanzen zur Erhöhung der genetischen Vielfalt verschrieben. Zusätzlich soll eine Sicherungskopie der verschiedenen Sammlungen auf Spitzbergen eingelagert werden. Das ist mittlerweile bei 80 Prozent der Proben bei den elf unterstützten internationalen Saatgutbanken der Fall. Durch diese Sicherung im Saatguttresor konnte unter anderem das reiche und vielfältige Saatgut Syriens reproduziert, verteilt und gesichert werden, das durch den Bürgerkrieg weitgehend verloren war. Mit seiner Arbeit leistet der Crop Trust einen wichtigen Beitrag zur langfristigen Ernährungssicherheit.

BEWAHRUNG NATÜRLICHER RESSOURCEN

Rund 2.030.000 Hektar Land werden nachhaltiger bewirtschaftet.

+
+
+
+

Das ist 6-mal die Fläche Mallorcas.

PROJEKT I SENEGAL I ÄGYPTEN I KAMERUN I UGANDA I SAMBIA

Praxiswissen verbreiten und das Ökopotenzial Afrikas ausschöpfen

Auf nur 0,2 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Afrika wird ökologischer Landbau betrieben. Vielen Bäuerinnen und Bauern mangelt es an Wissen, um Bioprodukte zu erzeugen, zu verarbeiten und zu vermarkten. Die GIZ baut deswegen zusammen mit 23 afrikanischen Nichtregierungsorganisationen fünf regionale Wissenshubs für ökologischen Landbau auf. Die Wissenshubs sammeln, bewerten und verbreiten sowohl traditionelle als auch moderne Praktiken der ökologischen Erzeugung, Verarbeitung und Vermarktung. Dazu gehört zum Beispiel die Nutzung von Kompost für eine höhere Bodenfruchtbarkeit, der Einsatz lokaler Pflanzenextrakte zum Schutz vor Schadinsekten und der Aufbau von alternativen Zertifizierungssystemen für besseren Marktzugang. Diese Praktiken werden in Videos, Flyern, Trainingsmodulen, Radio- und TV-Sendungen aufbereitet. Bisher haben die Wissenshubs rund 450 solcher Wissensprodukte in 16 Sprachen und für 11 Länder erstellt – weitere 1400 in bis zu 22 Sprachen und für weitere Länder Afrikas sollen folgen. Über Schulungen, Dorfkinos und Online-Plattformen erreicht das Wissen knapp vier Millionen Menschen in der Landwirtschaft direkt, indirekt sollen bis zu 25 Millionen profitieren.

...