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Gewusst wie: In Benin gründen Bauern Fabriken, nachdem sie gelernt haben, was ein Unternehmer wissen muss.
Grüne Innovationszentren Benin
Einkommenssteuerung um 33 Prozent in 50.000 kleinbäuerlichen Betrieben
Beschäftigungsanstieg durch 1000 neue Arbeitsplätze
Steigerung der Flächenproduktivität um 50 Prozent in Reis und Soja, um 100 Prozent in Geflügel
11 Millionen Euro
In der Luft liegt der Geruch von Heu. Wohin man blickt stapeln sich Säcke, vollgestopft mit Reis- und Hirsehalmen, Maniok-, Erdnuss- und Yamschalen, Bohnenkraut, Sojaschoten und entkörnten Maiskolben. Die Hitze flimmert über dem Innenhof, Männer tragen unermüdlich Sack für Sack zur Mühle in der Mitte des Hofs, kippen Halme und Schoten hinein und mischen anschließend das Mehl nach einer festen Rezeptur. In einer Stunde wird ein Schafzüchter hier sein, dann muss die Futtermischung für den Kunden bereit stehen.
Assouma Issa Saliman, der Müller und Eigentümer von “Betail et Developpement” in Kandi im Norden Benins hat seinen Laden fest im Griff. Er gibt die Anweisungen, welche Zutaten in welchen Mengen die endgültige Futtermischung ausmachen: „Schaffutter ist nicht gleich Schaffutter. Ein Muttertier braucht eine andere Mischung als ein trächtiges Schaf oder ein Jungtier.“
Assouma Issa Saliman ist seit vielen Jahren Landwirt und Viehzüchter. „Ich will meine Tiere gesund und mit ausreichend Futter versorgen. Das ist in der Trockenzeit ein großes Problem, denn das Angebot an Pflanzen auf den Weideflächen reicht nicht.“ Deshalb hat er sich vor eineinhalb Jahren informiert, wie er gesundes Tierfutter herstellen kann.
Eigentlich ist er nur für den eigenen Bedarf in die Herstellung von Futter eingestiegen. Als Unternehmer hat sich der Landwirt und Viehzüchter nie betrachtet, denn das war in seinen Augen den großen Fabriken vorbehalten. Dann erhielt er die Chance, eine Fortbildung zum Thema Unternehmertum in der Landwirtschaft zu besuchen – veranstaltet vom Grünen Innovationszentrum in Benin. Die Innovationszentren sind ein Projekt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das von der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) und ihrem Partner SwissContact sowie sieben weiteren lokalen NGOs umgesetzt wird.
Assouma Issa Salima besuchte die fünftägige Schulung. Aus seiner Sicht die beste Entscheidung seines Lebens: „Mir hat diese Fortbildung die Augen geöffnet. Ich habe gelernt, meine Firma – und es ist ja tatsächlich eine Firma – richtig zu verwalten. Buchführung, Einnahme-Ausgabe-Rechnung, einen Geschäftsplan erstellen, sich über Marketing Gedanken machen – all das hat meinen Betrieb richtig ins Rollen gebracht. Ich habe Qualitätsbewusstsein entwickelt und meine Firma formell registriert. Seit fünf Monaten habe ich begonnen, die Futtermittel zu vermarkten und ich verkaufe schon jetzt zwischen fünf bis zehn Säcke pro Tag!“ Pro Monat setzt der Vater von vier Kindern umgerechnet 370 Euro um. Zwei feste Mitarbeiter hat er für seine Futtermittelproduktion eingestellt.
Der Verkauf brummt, obwohl er bislang ausschließlich auf Mund zu Mund Propaganda beruht. Erst in der vergangenen Woche waren allein 20 Züchter bei ihm zu Besuch, weil sie gehört haben, dass sie bei Assouma Issa Salima hochwertiges Futter erwerben können. „Ich habe sehr große Ambitionen“, versichert der self-made man. „Ich will noch in diesem Jahr in eine zweite Mühle investieren und größere Mengen herstellen. Mein Ziel ist es, 20 Säcke pro Tag zu verkaufen. Damit würde ich locker das Dreifache im Monat umsetzen – oder sogar noch mehr.“