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Im südlichen Afrika entsteht das größte Schutzgebiet der Erde. Eine Chance speziell für Elefanten und die Menschen vor Ort, die von Tourismus und Agrarprojekten profitieren.
Mit KAZA, dem Verbund von 21 Nationalparks, Reservaten und Gemeindeschutzgebieten im südlichen Afrika, soll Unvergleichliches entstehen: das größte grenzübergreifende Schutzgebiet der Erde. Hier wollen Angola, Botswana, Namibia, Sambia und Simbabwe ein Gebiet anderthalb Mal so groß wie Deutschland nachhaltig entwickeln, durch Naturschutz und Tourismus. Es gibt ein enormes Potenzial, denn hier leben rund 250.000 Elefanten, die Hälfte des Bestands in Afrikas, und viele andere bedrohte Wildtierarten. Durch den Aufbau von Wildtierkorridoren sollen die Bestände der einzelnen Schutzgebiete verbunden werden, damit Elefanten aus den Parks in Botswana und Simbabwe in die Schutzgebiete von Angola und Sambia wandern können, wo noch genügend Platz für die Dickhäuter ist. Auch Touristen können so angelockt werden und Gemeinden ein Einkommen sichern.
Allerdings treffen die Elefanten auf ihren Wanderungen immer wieder auf besiedelte Gebiete, zertrampeln auf der Suche nach Nahrung Äcker und Felder. Bei dem Konflikt nehmen sich Mensch und Tier gegenseitig das Leben.
Auch der Klimawandel bedroht die Region. Der Regen bleibt aus oder fällt unzureichend. Das verschlechtert die Ernährungssituation. In der Projektregion des WWF, im Südwesten Sambias, in der Pufferzone des Sioma Nguezi Nationalparks, leben rund 13.000 Familien von dem, was sie selbst anbauen. Nur hin und wieder erzielen sie Überschüsse, die sie auf dem Markt verkaufen können. Die Böden sind so karg und ausgelaugt, dass die Bauern alle drei Jahre neue Felder anlegen müssen: Sie brennen Wald ab, vernichten dadurch den Lebensraum der Elefanten und treiben sie näher an Siedlungen und Felder.
Der WWF will die Bauern deshalb vom Wanderfeldbau abbringen, lehrt sie, ihre Felder so zu bewirtschaften, dass die Fruchtbarkeit des Bodens und dessen Fähigkeit, Wasser zu speichern, erhalten bleiben. Die Erträge können mit der richtigen Düngung und Fruchtfolge sogar gesteigert werden! Viele Feldfrüchte entziehen dem Boden den so wichtigen Stickstoff. Doch gibt es auch einzelne Pflanzen, vor allem Hülsenfrüchte, die dem Boden Stickstoff zurückgeben. Im Wechsel angebaut, bleibt so der Stickstoff in der Erde erhalten, die Bauern können ihre Felder länger nutzen und ihre Familien besser ernähren.
Um sich auf die Folgen des Klimawandels einzustellen, können die Bauern Kulturen einführen, denen unregelmäßiger Niederschlag weniger ausmachen wie Mais, Hirse, Kassava oder Schlangenbohnen. In Dürrezeiten ist so das Risiko eines totalen Ernteausfalls geringer.
Wer Afrikas Artenvielfalt erhalten will, muss den Menschen vor Ort eine Perspektive aufzeigen
Neben dem Training in nachhaltiger Landwirtschaft erhält jede Familie mindestens zehn Kilogramm angepasstes Saatgut. Zum ersten Mal in diesem Jahr konnte ein Teil sogar aus dem vom Projekt etablierten lokalen Saatgutprogramm bereitgestellt werden. Jetzt können die Kleinbauern ihr eigenes Saatgut produzieren, das zudem restistenter gegenüber den Folgen des Klimawandels ist und von der sambischen Saatgutbehörde zertifiziert wurde. So können die hohen Kosten für den jährlichen Kauf reduziert werden. Außerdem will der WWF durch Silos aus Metall und Lehm Verluste reduzieren, die entstehen, wenn die Ernte nicht trocken und sicher vor Schädlingen gelagert wird.
Durch all diese Methoden konnte der WWF seit 2010 über 2000 Bauern helfen, ihre Ernteerträge deutlich zu erhöhen. Immer mehr Bauern möchten deshalb am Programm teilnehmen. Der WWF plant den Ausbau. Eines ist klar: wer Afrikas Artenvielfalt erhalten will, muss den Menschen vor Ort eine Perspektive aufzeigen, wie sie besser im Einklang mit der Natur leben können. Genau hier setzt der WWF mit seinem Projekt in Sambia an.