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Malawi hat schwerste Ernährungskrise seit 35 Jahren hinter sich. Eine Initiative half in der schwersten Not mit Geld für Lebensmittel - und unterstützte nachhaltig mit Beratung. Das Ziel: Eigenverantwortung stärken.
Malawi hat gerade die schwerste Ernährungskrise seit 35 Jahren überstanden. Grund für die Notlage waren vor allem die ausbleibenden Regenfälle in den Jahren 2015 und 2016. Sie haben sowohl in Malawi als auch in weiteren Ländern im östlichen und südlichen Afrika zu gravierenden Ausfällen in der Landwirtschaft geführt. 6,5 Millionen Menschen waren auf externe Hilfe angewiesen, um ihren Nahrungsbedarf zu decken.
Starke soziale Sicherungssysteme sind in Zeiten von wirtschaftlichen Krisen und schlechten Ernten von zentraler Bedeutung, um Hunger zu verhindern und Überleben zu sichern. Menschen ohne Einkommen oder ausreichende Anbaumöglichkeiten für die Selbstversorgung brauchen ein starkes Netz, um die schlimmste Zeit zu überstehen. Sonst greifen sie aus schierer Not zu sogenannten „negativen Bewältigungsmechanismen“: Sie verkaufen die wenigen Tiere, die sie noch haben oder verzichten auf Mahlzeiten – selbst Kinder. Genau das war in Malawi der Fall und hat die Krise verschärft.
Das World Food Programme und eine von Save the Children e.V. angeführte Allianz internationaler NGOs hat daher in Malawi zwischen Oktober 2016 und April 2017 das soziale Sicherungsnetz gestärkt. Kern des Programms, mit denen die am stärksten betroffenen Regionen und Menschen erreicht werden sollten: Solange die Marktlage es zulässt, dass Nahrungsmittel zu erschwinglichen Preisen bei lokalen Händlern angeboten werden, wurde bedürftigen Familien Geld ausgezahlt. So können sie eigenständig und eigenverantwortlich einkaufen. Nur bei kritischer Marktlage bekommen sie direkte Lebensmittelhilfen. Um eine effiziente Hilfe zu gewährleisten, sind die NGOs jeweils in Gebieten aktiv, in denen sie bereits über lokale Erfahrung verfügen. Finanziert wurde die rund 30 Millionen Euro umfassende Hilfe von der GIZ und anderen internationalen Gebern, etwa der EU, DFID, Irish Aid und Royal Norwegian.
Wer erhält Unterstützung? Welche Kriterien gelten? Wie kann sichergestellt werden, dass niemand fälschlicherweise ausgeschlossen wird?
Organisiert werden musste ein derart großes Hilfsprogramm nicht nur auf Geberebene, sondern auch ganz konkret in den Gemeinden. Wer erhält Unterstützung? Welche Kriterien gelten? Wie kann sichergestellt werden, dass niemand fälschlicherweise ausgeschlossen wird? All diese Fragen wurden von lokalen Auswahlkomitees entschieden und von den verantwortlichen NGOs nachverfolgt. In dem von der GIZ unterstützten und von Save the Children implementierten Programmteil im Distrikt Dedza konnten 60.000 Menschen unterstützt werden. Für Familien mit schwangeren Frauen oder Kindern unter zwei Jahren wurden zudem höhere monatliche Zahlungen ermöglicht. Nach aktuellen Zahlungen konnten so 86 Prozent der befragten Haushalte ihren Ernährungsbedarf decken.
Um Mangelernährung bei Kindern zu verhindern, setzte das Projekt aber nicht nur auf Geld- und Nahrungsmittelhilfe. Kinder wurden auch regelmäßig auf Mangelernährung gescreent und bei Bedarf medizinisch behandelt. Und damit mehr Geld auch zu besserer Nahrungsmittelversorgung führt, fanden regelmäßig Koch- und Ernährungskurse statt – mit dem Effekt, dass Mangelernährung erfolgreich eingedämmt werden konnte.
Auch die nachhaltige wirtschaftliche Stärkung der Menschen hat das Projekt im Blick. Bereits während der Krise wurde der Grundstein für eine bessere nächste Ernte gelegt. Kleinbauern in Malawi konzentrieren sich traditionell auf den Anbau von Mais – eine Feldfrucht, die zwar die Grundlage für das Nationalgericht Nsima bildet, aber anfällig für Missernten ist. Deshalb wurden die Menschen in Dedza darin geschult, ihre Felder so anzulegen, dass sie mehr Wasser aufnehmen und für den Anbau diverser Nahrungsmittel genutzt werden können. So können nach der nächsten Ernte auch Kartoffeln, Süßkartoffeln oder Bohnen ihren Weg auf die Teller oder die lokalen Märkte finden.