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Mit Hilfe nachhaltiger Anbaumethoden können Böden geschützt und wieder fruchtbar gemacht werden. Entsprechende Investitionen lohnen sich auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten.
Stärkung der nationalen Kapazitäten, Kosten von Landdegradierung und Nutzen nachhaltiger Bewirtschaftungsmethoden ökonomisch zu bewerten
Politische Entscheidungsträger, Rechercheinstitutionen, Universitäten
Juli 2017 bis Mai 2020
EU und BMZ
3,4 Millionen Euro
Senegal, Mali, Niger, Ghana, Äthiopien, Ruanda, Kenia und Somalia
Jährlich wächst die Fläche an ausgelaugten, unfruchtbaren Böden. Man schätzt, dass weltweit bereits 24% der nutzbaren Böden degradiert sind. Dazu tragen Entwaldung, Überweidung, Versalzung, Überdüngung, Verschmutzung und Auszehrung von Nährstoffen bei. Schuld sind Bewirtschaftungsmethoden, die Wind- und Wassererosion und andere Risiken fördern. Und das obwohl bodenschonende Landnutzungsformen bereits bekannt und erprobt sind. Zu Ihnen zählen beispielsweise reduzierte Bodenbearbeitung, Erosionsschutz, ökologischer Landbau sowie Agroforstwirtschaft. Die Verbreitung dieser Methoden scheitert jedoch häufig an ungünstigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, die politisch nicht genug beachtet werden. Und so geht der Degradationsprozess weiter - mit verheerenden Folgen vor allem für die ärmere Bevölkerung, die von intakten Landressourcen direkt abhängt.
Wird fruchtbarer Boden knapp, kommt es zu Konflikten und verstärktem Raubbau an Wäldern. Die Lebensmittelpreise steigen, Menschen hungern und können sich auf dem Land nicht mehr halten. Die Schädigung von Böden lässt sich an ihrer Fähigkeit ablesen, Leistungen für das Ökosystem zu erbringen. Degradierte Böden nehmen weniger Wasser auf und verlieren so ihre reinigende Funktion. Sie speichern weniger Kohlenstoff und tragen stärker zum Klimawandel bei. Dies hat auch erhebliche wirtschaftliche Konsequenzen. Schätzungen zufolge kostet allein die Bodenerosion jeden Menschen auf der Welt 60 Euro pro Jahr.
Die globale Initiative „Ökonomie der Landdegradierung" (ELD) mit Sekretariat in der GIZ ermöglicht eine ökonomische Sicht auf die Problematik und bringt diese in politische Debatten ein. Sie zeigt: Bodenschutz zahlt sich aus. Entscheidungsträger auf lokaler, nationaler und internationaler Ebene bekommen Argumente geliefert, warum Bodenschutz auch unterwirtschaftlichen Gesichtspunkten Sinn macht. Dafür hat die ELD-Initiative weltweit bereits zahlreiche Studien durchgeführt. Auf der einen Seite werden die Kosten der Bodendegradierung berechnet. Basis hierfür ist der Verlust an Ökosystemleistungen. Dem gegenübergestellt werden die Gewinne aus Investitionen in nachhaltige Landbewirtschaftung. Die methodische Herangehensweise wurde mit Hilfe international renommierter Wissenschaftler entwickelt, und die Studien von namenhaften Ökonomen und Ökologen durchgeführt. Die Kosten-Nutzen-Rechnungen waren bisher in allen Fällen positiv, wenn auch die Rendite teils erst nach einigen Jahren entsteht. Es lohnt sich also in den Schutz und die nachhaltige Nutzung von Böden zu investieren.
Ein Beispiel dafür ist der Terrassenanbau und Agroforstwirtschaft in Kenia. Für die Umstellung auf diese nachhaltige Nutzung benötigen die Bauern zunächst Zuschüsse, die aber langfristig betriebs- und volkswirtschaftlichen Nutzen bringen. Auch Wiederaufforstung und Agroforstmaßnahmen in Mali oder Investitionen in Mischkulturen im Sudan lohnen sich und sind wirtschaftlich sinnvoll. Im äthiopischen Hochland berechnete die Initiative auf Basis von verschiedenen Szenarien, dass bei gleichbleibender Landbewirtschaftung in den nächsten 30 Jahren die landwirtschaftlichen Erträge um 5% sinken. Dem steht ein, zu erwartender, 10%-iger Ertragswachstum beim Übergang zu nachhaltigeren Bewirtschaftungsmethoden gegenüber. All diese Beispiele liefern Politikern und Finanzinstitutionen eine bessere Grundlage für Investitionsentscheidungen mit weitreichendem Nutzen.
Das Video zum Projekt „The Value of Soil”
Aufgrund des großen Erfolgs der Initiative erhielt sie kürzlich weitere Mittel von der EU und dem BMZ. In acht afrikanischen Ländern lernen lokale Fachkräfte wirtschaftliche Analysen auf Basis der ELD-Methodik selbstständig durchzuführen. Gemeinsam werden weitere Studien in ausgewählten Problemregionen erstellt. Mit den Ergebnissen werden der politische Dialog und Investitionen in nachhaltige Bodenbewirtschaftung gestärkt.