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Die Weltbevölkerung wächst weiter, allein in Afrika wird sich die Bevölkerung bis 2050 mehr als verdoppeln. Somit erhöht sich sowohl der Bedarf an Nahrungsmitteln als auch an produktiven Beschäftigungs- möglichkeiten. Eine moderne und nachhaltige Agrar- und Ernährungswirtschaft ist daher doppelt wichtig. Vor allem in Afrika ist die junge Bevölkerung dafür der Schlüssel und die treibende Kraft eines integrativen Strukturwandels in ländlichen Gebieten.
Das Thema Jugendbeschäftigung auf der internationalen Agenda erfolgreich positionieren und in Partnerländern Jugendlichen im ländlichen Raum durch innovative und breitenwirksame Förderansätze bessere Beschäftigungsperspektiven bieten.
Direkt: Insbesondere Jugendliche in ländlichen Räumen
Indirekt: Akteure in den Partnerländern sowie der deutschen und internationalen EZ
Januar 2018 bis Dezember 2024
BMZ
36,5 Millionen Euro
Überregional mit Fokus auf Afrika, mit Umsetzung in Burkina Faso, Kenia, Malawi und Mosambik
Das Potenzial des ländlichen Raums: Innovation für mehr Beschäftigung und Ernährungssicherheit
Afrika ist der Kontinent mit der jüngsten Bevölkerung weltweit. Bereits heute sind 70% der Menschen jünger als 30 Jahre. Rund 400 Millionen junge Männer und Frauen werden bis zum Jahr 2030 in den Arbeitsmarkt eintreten und nach produktiver Beschäftigung suchen. Ein Großteil von ihnen lebt weiterhin in ländlichen Regionen, wo kleinbäuerliche Landwirtschaft die wichtigste Einkommens- und Beschäftigungsquelle darstellt. Oftmals sind große Teile des ländlichen Raums jedoch von dynamischen Wirtschaftsentwicklungen ausgeschlossen, lokale sowie regionale Märkte kaum entwickelt. Die Struktur der afrikanischen Agrar- und Ernährungswirtschaft bietet bisher kaum attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven. Landwirtschaft wird oft als Notwendigkeit zur Existenzsicherung und selten als unternehmerische Tätigkeit verstanden. Hohe Unterbeschäftigung und Jugendarbeitslosigkeit sind die Folge.
Das ist angesichts der entscheidenden Rolle einer modernen Agrar- und Ernährungswirtschaft für die Nahrungsmittelproduktion in Zeiten einer rasch wachsenden Bevölkerung besonders fatal. Die landwirtschaftliche Produktion muss in den kommenden 30 Jahren um mindestens 50 Prozent steigen, damit der Weltbevölkerung ausreichend Nahrung zur Verfügung steht – ohne die Ressourcen des Planeten auszubeuten. Aktuelle Studien wie der CERES 2030 Report haben diesen Zusammenhang prominent aufgegriffen und konkrete Potenziale und Lösungswege aufgezeigt. So können innerhalb nachhaltiger Ernährungssysteme eine große Zahl neuer und besserer Arbeitsplätze entstehen. Das ist eine zentrale wirtschaftliche Grundlage für ländlichen Strukturwandel und für breitenwirksame Beschäftigungsmöglichkeiten, innerhalb und außerhalb der Landwirtschaft.
Verbesserte Beschäftigungsperspektiven für 30.000 junge Menschen
Als Teil der BMZ Sonderinitiative „EINEWELT ohne Hunger“ agiert das Globalvorhaben „Beschäftigung im ländlichen Raum mit Fokus auf Jugendliche“ auf zwei Ebenen: Neben der fachlichen Beratung des BMZ werden in den Ländern Burkina Faso, Kenia, Mosambik und Malawi gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Ausbildungs- und Beschäftigungssituation umgesetzt.
Über eine fachliche Beratung unterstützt das Vorhaben das BMZ bei der Gestaltung und Umsetzung internationaler Prozesse, insbesondere der G20-Initiative für Jugendbeschäftigung. Das Vorhaben berät bei der Entwicklung, Umsetzung und Wirkungsmessung strategischer Ansätze und relevante Analysen, Erfahrungen und Konzepte werden über den Austausch in Fachnetzwerken, Veranstaltungen oder Trainings- und Capacity Development Maßnahmen in die Breite getragen. Von der Unterstützung der Partner der deutschen Entwicklungszusammenarbeit profitieren auch die Jugendlichen in den Partnerländern. Zum Beispiel wurde der „intergierte Ansatz der Beschäftigungsförderung“ auf den ländlichen Kontext angepasst und gute Erfahrungen und erfolgreiche Praxisbeispiele aus GIZ Vorhaben in der Studie „WhatWorks in Rural Youth Employment Promotion?“ zusammengestellt.
In den 4 Ländern wird der genannte „integrierte Ansatz“ gemeinsam mit den Partnern umgesetzt. Damit profitieren rund 30.000 junge Menschen von verbesserter Qualifizierung und zusätzlichen Einkommens- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Durch besseren Zugang zu moderner, marktorientierter landwirtschaftlicher Qualifizierung werden die Chancen von Jugendlichen erhöht, dank neuem Wissen und Kompetenzen einen Job zu finden oder unternehmerisch tätig zu werden. Auch bereits bestehende Geschäftsmodelle von Unternehmen sowie kleinbäuerlichen Betrieben in beschäftigungsrelevanten Wertschöpfungsketten wie Geflügel, Mango, Passionsfrucht und Chili werden gestärkt. Neue Arbeitsplätze und Beschäftigungsperspektiven entstehen, die Nachfrage nach qualifizierten Arbeitskräften in der Produktion und Verarbeitung von Agrarprodukten sowie bei dazugehörigen Dienstleistungen steigt. Um Arbeitsangebot und -nachfrage zusammenzubringen, unterstützt das Vorhaben bedarfsgerechte Arbeitsvermittlungsangebote. So wird beispielsweise der Ausbau von (digitalen) Plattformen, Jobmessen und Praktikantenprogrammen gefördert, um Jugendlichen den Eintritt in den Arbeitsmarkt zu erleichtern. Zusätzlich profitieren die Zielgruppen und Partner über einen länderübergreifenden „Süd-Süd Austausch“ gegenseitig von guten Praxisbeispielen zur erfolgreichen Projektumsetzung und Gestaltung förderlicher Rahmenbedingungen.
Vielversprechendes Marktpotenzial malawischer Austernpilze: Pilotprojekt schafft neue Beschäftigungsmöglichkeiten
Die Nachfrage nach Austernpilzen seitens malawischer Supermärkte boomt. Vielen Produzentinnen und Produzenten fehlt jedoch das notwendige Know-how in Anbau- und Verarbeitungstechniken sowie der Zugang zu den Absatzmärkten in Städten. Die begehrten Pilze werden in Malawi deshalb kaum kommerziell angebaut.
Gemeinsam mit der malawischen NGO Development Aid from People to People (DAPP) öffnet die GIZ dieses Beschäftigungsfeld. 80 motivierte Jungbäuerinnen und Jungbauern im Distrikt Mchinji erhalten eine praktische Ausbildung in der Produktion, Ernte, Verarbeitung und Vermarktung von Austernpilzen. Durch Business-Coachings werden sie unterstützt, ihr unternehmerisches Handeln zu stärken, ihr Geschäftsmodell zu professionalisieren und Kontakte zu Supermärkten, Restaurants und Hotels in Malawi aufzubauen, an die sie ihre Austernpilze zu einem guten Preis verkaufen können. Es werden hierdurch regionale Wirtschaftskreisläufe und die Anbindung an städtische Märkte gestärkt und Jugendliche dauerhaft in Beschäftigung gebracht. Sollte der Projekt erfolgreich verlaufen, planen DAPP und GIZ auch eine Ausweitung auf andere Regionen und Jungunternehmen, um so die Ausbildungs- und Beschäftigungssituation im ländlichen Raum zu verbessern.