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Stellen Sie sich vor, Sie stehen im Supermarkt an der Kasse. Doch statt nach dem Portemonnaies zu kramen und Kleingeld zu zählen, sehen Sie einfach in die Kamera. Die Abrechnung erfolgt automatisch. Zukunftsmusik? Nicht in Jordanien. Seit Februar 2016 setzt dort das UN World Food Programme (WFP) die innovative Methode in der humanitären Hilfe für syrische Flüchtlinge in Jordanien ein.
Iris-Scan-Technologie für syrische Flüchtlinge in Jordanien
Jordanien / MENA-Region (Nahost und Nordafrika)
seit Februar 2016
Mehr als 4,8 Millionen Menschen sind seit Ausbruch des syrischen Bürgerkrieges in die Nachbarländer Libanon, Türkei, Jordanien, Irak und Ägypten geflohen – auf der Suche nach Schutz und Sicherheit. WFP unterstützt monatlich mehr als 1,6 Millionen Menschen in der Region, vorwiegend über elektronische Nahrungsmittelgutscheine.
In jordanischen Flüchtlingscamps kommt ein besonders innovatives Bezahlsystem zum Einsatz: Flüchtlinge können im Supermarkt bezahlen, indem ihre Iris per Scanner erfasst wird! Der Scan der Iris wird dann unmittelbar mit der Registrierungsdatenbank des Flüchtlingswerks UNHCR abgeglichen, für das jeder Flüchtling zu seiner Erfassung bereits seine Iris scannen ließ. Jeder Mensch hat eine unverwechselbare Irisstruktur und kann zweifelsfrei daran identifiziert werden – vergleichbar mit einem Fingerabdruck.
Sobald ein Käufer seine Iris gescannt hat, werden die Daten umgehend mit der Registrierungsdatenbank des Flüchtlingshilfswerks UNHCR abgeglichen. Danach wird der Kontostand abgefragt und die Zahlung erfolgt. Schließlich wird der Kauf bestätigt und eine Quittung ausgestellt – alle drei Schritte innerhalb von Sekunden! Auf der Quittung ist auch das restliche Guthaben vermerkt – monatlich stellt WFP umgerechnet rund 28 Dollar zur Verfügung.
"Die Technologie ist sicherer für die syrischen Flüchtlinge, während gleichzeitig die Transparenz gestärkt wird."
Der größte Einsatzort für die neue Technologie ist Zaatari, ein Flüchtlingscamp für syrische Familien, die vor Krieg und Gewalt ins Nachbarland fliehen musste – mit fast 80.000 Einwohnern ist Zaatari mittlerweile die viertgrößte Stadt in Jordanien.
Mageed Yahia, WFP-Landesdirektor in Jordanien, ist überzeugt von den Vorteilen des Systems: „Die Iris-Scan-Technologie bedeutet für syrische Flüchtlinge in Jordanien einen großen Schritt nach vorne. Es ist jetzt einfacher und sicherer für sie, während gleichzeitig die Transparenz gestärkt wird.“
Für Hana Heraaki, eine Bewohnerin von Zaatari, ist die Innovation vor allem praktisch: „Ich muss mich jetzt nicht mehr ärgern, wenn ich meine Karte zuhause vergessen oder sie verlegt habe. Wann immer ich an einem Supermarkt vorbeikomme, kann ich einfach reingehen und das einkaufen, was zuhause fehlt“, sagt sie.
Die Flüchtlinge können selbst entscheiden, welche Nahrungsmittel sie am dringendsten benötigen – ein Stück Selbstbestimmung in der neuen Heimat.
Außerdem wird die lokale Wirtschaft gestärkt: über die Gutscheinprogramme flossen bereits mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar in die Wirtschaft der aufnehmenden Nachbarländer.
Da die biometrischen Daten bei der Registrierung durch die Flüchtlingshilfe UNHCR erfasst werden, entsteht kein zusätzlicher Aufwand und erhebliche Verwaltungskosten werden gespart. Die Hilfe kommt letztlich schneller und effizienter dort an, wo sie hingehört: Bei den Menschen.