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Lillian Ondiso Haggai ist 24 Jahre alt und Mutter eines fünfjährigen Sohnes. Als junge Mutter in einer unsicheren Situation wurde sie ins Ausbildungsprogramm von Watoto wa Lwanga aufgenommen.
Lillian Ondiso Haggai hat nicht aufgegeben. Nicht als Waise, die für ihre Geschwister aufkommen musste, nicht als alleinstehende junge Mutter ohne Job und schon gar nicht als einziges Mädchen im Elektriker-Kurs. Sie schloss als Beste ab und ihre vielen Sorgen gehören heute der Vergangenheit an. Lillian hat ihr Leben in die Hand genommen und einen Ausweg aus der Not gefunden. In ihrem Job fühlt sich Lillian wohl. Er gibt ihr Halt und Selbstbewusstsein. Möglich macht das die Bildungseinrichtung Watoto wa Lwanga mit Unterstützung der Welthungerhilfe. Ihre qualifizierten und an den Bedürfnissen des kenianischen Arbeitsmarktes ausgerichteten Ausbildungsgänge fangen benachteiligte und gefährdete Jugendliche auf. Sie geben ihnen die Chance, auf eigenen Füßen zu stehen.
Ich habe drei Brüder und zwei Schwestern. Meine Eltern starben beide als ich elf war an AIDS. Es hat mich viel Kraft gekostet, danach ganz normal weiter zur Schule zu gehen, aber irgendwie habe ich den Abschluss geschafft. Auch weil meine Verwandten ein Stipendium für mich bekamen. Ich komme aus dem Dorf Vihiga im Westen Kenias. Von dort zog ich zu meiner Tante nach Nairobi, um einen Job zu finden. Es war aussichtslos. Und dass, wo ich doch für meine Geschwister zuhause sorgen musste. Ich war schon froh, wenn ich ab und zu einen Gelegenheitsjob bekam, zum Beispiel Wäsche waschen, um meine Miete zu bezahlen. Später habe ich Gemüse verkauft und ein wenig Geld nach Hause geschickt.
Ich entschied mich für die Ausbildung als Elektrikerin, denn schon immer habe ich mich für solche technischen Dinge interessiert
Während ich bei meiner Tante lebte, hatte ich einen Freund und wurde schwanger. Er verschwand dann einfach. Die Geburt war sehr schwierig, aber Gott sei Dank brachte ich einen gesunden Sohn zur Welt. Mutter zu sein, arbeitslos und mit der Verantwortung für Geschwister dazustehen machte mich verzweifelt. Dann wurde mein Junge krank, er war völlig ausgemergelt, doch ich hatte kein Geld, ihn ins Krankenhaus zu bringen. Eines Tages erzählte mir eine Nachbarin von der Einrichtung Watoto wa Lwanga und deren Ausbildungsprogramm für Teenagermütter. Ich erkundigte mich nach den Kursen. Tatsächlich durfte ich teilnehmen und die Einrichtung kümmerte sich sogar um die medizinische Versorgung meines Kleinen. Er besuchte die Vorschule und das gute Essen dort machte ihn wieder kräftig und gesund. Also lernte ich und mein Sohn war gut versorgt. Ich entschied mich für die Ausbildung als Elektrikerin, denn schon immer habe ich mich für solche technischen Dinge interessiert.
Ich begann mich als Kämpferin zu sehen in meiner Aufgabe, allem gerecht zu werden.
Wir lernten auch anderes, wie Geschäftsführung, Englisch, Verhandeln, Beraten und persönliche Fähigkeiten für den Alltag. Gerade das war sehr hilfreich. Denn nach allem, was ich durchstehen musste, war mein Selbstwertgefühl ganz unten.Ich begann mich als Kämpferin zu sehen in meiner Aufgabe, allem gerecht zu werden. Als ich den Kurs abschloss, kane ich mich mit jeder Art von elektrischer Installation aus. Mein Ausbilder war sehr stolz auf mich. Ich war das einzige Mädchen im Kurs, aber das hat mich nicht davon abgehalten, die Beste zu sein. Ich musste einfach meineChance bestmöglich nutzen – und das habe ich getan. Auch den Direktor begeisterte meine Leistung und so bekam ich einen sehr guten Job auf einer großen Baustelle. Jetzt arbeite ich mit Elektriker-Profis zusammen und das hat mich beruflich weit vorwärtsgebracht.
Allen jungen Müttern da draußen, die nicht wissen, wie es weitergehen soll, und die hoffnungslos sind, soll meine Geschichte Mut machen und vielleicht die Augen öffnen. Es ist ganz gleich, was die Gesellschaft denkt oder wie die Konventionen sind: Du kannst erreichen, was du willst, wenn dein Herz da- für schlägt. Mein Leben hat sich verändert, seit ich gut verdiene, ein würdiges Leben führe und meine Geschwister nicht mehr leiden müssen. Das ist meine Geschichte. Eine junge Mutter zu sein verurteilt dich nicht zu einem Leben der Hoffnungslosigkeit und Verzweiflung. Es ist nicht das Ende der Welt. Ergreif die Initiative und tu etwas! In meinem Dorf bin ich ein Vorbild. Die Richtung, die mein Leben nimmt, macht vielen jungen Mädchen Mut. Es ist möglich, sich selbst aus der Armut zu befreien und zu kämpfen!