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Kongo wagt den Wiederaufbau. Indem Ernährung und Einkommen gestärkt werden, bekommen vor allem Frauen und Jugendliche eine Perspektive.
Ernährungssicherung der kriegsbetroffenen Bevölkerung am Rande des Virunga Nationalparks, Demokratische Republik Kongo
Oktober 2015 bis Dezember 2019
Circa 100.000 Einwohner der 25 Dörfer im Watalinga-Bezirk und circa 60.000 Menschen an der Straße Kambatule - Mutwanga - Mwenda. Direkt begünstigt: circa 55.000 Menschen
Trotz des Reichtums an natürlichen Ressourcen zählt die Demokratische Republik Kongo zu den ärmsten Ländern der Welt. Die Mehrheit seiner rund 65 Millionen Einwohner hungert. Politische Unruhen und bewaffnete Konflikte mit Nachbarländern und Rebellengruppen haben immer wieder zu Vertreibungen der Bevölkerung und dem Zusammenbruch der Wirtschaft geführt. Die Arbeitslosenquote liegt bei rund 90 Prozent, der Durchschnittslohn unter den niedrigsten der Welt. Nur langsam erholt sich das Land von den Folgen der Kriege.
Doch die Menschen wagen den Wiederaufbau. In der besonders verarmten Provinz Nord-Kivu an der Grenze zu Uganda arbeitet die Welthungerhilfe mit ihnen an der Sicherung von Ernährung und Einkommen. Erfolge auf diesem Gebiet helfen auch aus dem üblichen Teufelskreis in der Region: Fehlen Jobs und Perspektiven, lassen sich junge Menschen leichter von Rebellen anwerben. Die Gewalt, die von diesen Gruppen ausgeht, schwächt die gesamte Region. Nahrungssicherheit ist somit auch die beste Vorsorge gegen weitere Gewalt.
Die Projektregionen Mutwanga und Watalinga liegen am Fuß des Berges Rwenzori nahe des Virunga-Nationalparks. Die rund 55.000 Kleinbauern pflanzen dort Maniok, Bohnen, Kochbananen und Palmöl an. Einige besitzen auch Kakao- oder Kaffeeplantagen und somit Erzeugnisse, die auf dem Markt sehr gefragt sind – sofern Quantität und Qualität stimmen. In Schulungen der Welthungerhilfe lernen die Bauern, wie sie mit neuen Anbaumethoden und hochwertigem Saatgut ihre Erträge steigern können. Aber sie lernen noch viel mehr: Wie sie ihre landwirtschaftlichen Produkte professionell weiterverarbeiten und vermarkten können. Beispielsweise lässt sich die Qualität des Kakaos durch gute Pflege der Plantagen, den optimalen Erntezeitpunkt und eine fachgerechte Fermentierung und Trocknung deutlich verbessern.
An vier Standorten werden daher Anlagen zum Schälen und Trocknen von Kakao und Kaffee eingerichtet. Die Landwirte werden darin bestärkt, sich in Genossenschaften zu organisieren. Da es an Verkaufsflächen und Lagermöglichkeiten für die Waren mangelt, baut die Welthungerhilfe gemeinsam mit ihnen zwei Marktplätze und zwei Sammelstellen. Außerdem muss eine 50 Kilometer lange Straße samt Brücke instand gesetzt werden. Sie ist derzeit stellenweise nur mit dem Motorrad passierbar, doch nach der Bauzeit werden wieder Lastwagen auf der Straße fahren können. Über 5500 Männer und Frauen werden beim Bau gebraucht und erhalten einige Monate ein Einkommen. Anschließend sorgen sogenannte Straßenkomitees für den Erhalt der Strecke und erheben Mautgebühren von den Nutzern für notwendige Reparaturen.
Mit dem Projekt entstehen zahlreiche neue Arbeitsplätze, vor allem in der Landwirtschaft – und bieten damit eine Perspektive für die junge Generation. Das erforderliche Know-how kann in einem Kompetenz- und Lehrzentrum für ökologische, marktorientierte Landwirtschaft erworben werden. Zukünftig will das Institut jedes Jahr 100 Jugendliche in Vollzeit und 1000 Erwachsene in Teilzeitkursen in landwirtschaftlichen Themen und Tierhaltung ausbilden. Darüber hinaus suchen auch Einzelhandel, Friseure und Schreiner noch dringend Nachwuchs. Junge Menschen sind aufgerufen, sich mit Ideen und einem Geschäftsplan zu bewerben. Zeichen der Hoffnung in einem krisengebeutelten Land.