Auf dem Weg zu einem nachhaltigen Kakaosektor

Rund 60 Prozent des in Deutschland verarbeiteten Kakaos stammen aus der Elfenbeinküste. Angebaut wird er von 800.000 Kakaobauern und -bäuerinnen, die in der Regel nur bis zu fünf Hektar Land besitzen.

Ich bin ein Alternativtext
Kakaoernte in der Region Aboisso. Alle Fotos: (c) Forum Nachhaltiger Kakao

Projektträger

Forum Nachhaltiger Kakao

Ziele

Professionalisierung der Kakaobauern und -bäuerinnen zur Verbesserung ihrer Lebensbedingungen, etwa durch Einkommenssteigerung und ausgewogenere Ernährung.

Besonderer Fokus auf junge Nachwuchskräfte und auf Frauen.

Stärkung der Bauern-Organisationen.

Budget

Fünf Millionen Euro

Kakao spielt eine wichtige wirtschaftliche und soziale Rolle in der ivorischen Gesellschaft. „Für mich ist Kakao wie ein Schatz. Er ist Teil unserer Kultur“, sagt Cécile, eine Bäuerin aus der Region Aboisso im Südwesten der Elfenbeinküste. „Ich bin stolz auf das Erbe meiner Eltern. Weil mein Land die Nummer eins der Produzenten weltweit ist. Auch wenn meine Ernte gering ist, trage ich etwas dazu bei.“


Cécile ist eine von mittlerweile über 12.000 Kleinbäuerinnen und -bauern, die an dem Projekt Pro-Planteurs teilnehmen. Das Projekt wurde 2015 vom Forum Nachhaltiger Kakao, einer breiten Allianz privater und staatlicher Akteure, gestartet. Zu dem Forum gehören Unternehmen der deutschen Süßwarenindustrie, des deutschen Lebensmittelhandels und Organisationen der Zivilgesellschaft, außerdem der ivorische Kakao-Verband Conseil du Café-Cacao und die Bundesregierung, vertreten durch die Ministerien für Ernährung und Landwirtschaft und für wirtschaftliche Zusammenarbeit. Pro-Planteurs zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von 20.000 Familien, die Kakao anbauen, zu verbessern.

 

„Unser Ansatz kombiniert die Farm, den Haushalt, die Gemeinde und politische Interventionen.“

 

 

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Cécile ist eine von rund 12.000 Kleinbäuerinnen und -bauern, die an dem Projekt Pro-Planteurs teilnehmen.

Denn der ivorische Kakaosektor steht vor zahlreichen Herausforderungen. Pflanzenkrankheiten, Schädlinge, zu wenig oder schlechte Pflege der Kakaopflanzen und zunehmend die Folgen des Klimawandels verringern die Ernteerträge. Den Kakaobauern fehlen häufig hochwertige Setzlinge. Diese und weitere Themen werden über das Projekt angegangen. Damit vor allem auch junge Menschen wieder mehr Interesse haben, Landwirt zu werden.

 

Seit 2012 ist der Preis, den die Produzenten erhalten, in der Elfenbeinküste durch die Regierung festgelegt und von einem Euro pro Kilogramm auf heute 1,67 Euro gestiegen. Trotz allem bleibt der Ertrag auf den üblicherweise kleinen Anbauflächen zu gering. Familien, die vom Kakaoanbau leben, brauchen alternative Einkommensmöglichkeiten, beispielsweise durch weitere Anbaufrüchte, die auf dem Markt verkauft oder zur Ernährung der Familie genutzt werden können.

 

Schulbildung und eigene Plantage

„Unser Ansatz kombiniert die einzelne Farm, den Haushalt, die Gemeinde und politische Interventionen“, sagt Beate Weiskopf, Geschäftsführerin des Forum Nachhaltiger Kakao. „Pro-Planteurs verbessert die Produktivität der Flächen substantiell und erhöht so die Familieneinkommen."

 

Die Kakaobohnen werden gewogen.

Das Forum Nachhaltiger Kakao hat zusammen mit der ivorischen Kakaobehörde Conseil du Café-Cacao drei Kakaoanbauregionen für das Projekt ausgewählt. Frauen und junge Bauern anzusprechen ist ein Hauptanliegen. Sie erhalten durch ausgebildete Trainer Schulungen in guter agrarischer Praxis. 40 speziell ausgebildete weibliche Trainerinnen beraten die Frauen in Fragen der Ernährung, des Anbaus und der Vermarktung von weiteren Anbaufrüchten. So können die Frauen ihre Familien besser versorgen und einen eigenen Beitrag zum Familieneinkommen leisten. Durch Stärkung der Bauernorganisationen will Pro-Planteurs auch deren Funktion aktivieren und sie für den Erfahrungsaustausch und die Wissensvermittlung nutzen.

Damit eines Tages nicht nur Cécile, sondern auch Kakaobäuerinnen wie Marguerite und Aka ihre Hoffnungen erfüllen können: „Ich wünsche mir, dass meine Kinder eine gute Schulbildung bekommen und dass sie ihre eigene Kakaoplantage haben werden. Damit sie fortsetzen, was ich begonnen habe“, sagt Marguerite, und Aka ergänzt: „Ich benötige Unterstützung, damit ich den anderen Frauen in meinem Dorf helfen kann, etwas für ihre Kinder zu tun.”

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Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ)

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