Boden und Land erhalten – Existenz sichern
In diesem Jahr ist das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) am 17. Juni Gastgeber des Welttags gegen Wüstenbildung und Dürre. Anlässlich des Welttags stellt das BMZ gemeinsam mit seinen Partner*innen die zentrale Bedeutung von Boden und Landflächen sowie einem nachhaltigen Umgang mit diesen endlichen Ressourcen in den Mittelpunkt. Den Fokus setzt der Welttag in diesem Jahr auf heutige und künftige Generationen. Staatssekretär Jochen Flasbarth über die Relevanz von gesunden Böden für unsere Zukunft.
Böden bilden die Grundlage für die Herstellung von mehr als 95 Prozent unserer Lebensmittel. Sie sind also entscheidend dafür, die wachsende Weltbevölkerung mit ausreichend Nahrung zu versorgen. Gleichzeitig ist bereits jetzt ein Drittel der weltweiten Landfläche stark degradiert. In der Folge büßen Böden ihre Produktivität ein, (Agrar-)Ökosysteme werden teils irreversibel zerstört. Ungesunde Böden sind ebenso anfälliger für die Auswirkungen des Klimawandels. So fehlt es ihnen an der Fähigkeit, Wasser und Nährstoffe zu speichern und damit die notwendige Widerstandsfähigkeit gegenüber extremen Wetterereignissen wie Dürren. Zugleich hat eine nicht nachhaltige Landnutzung erhebliche Auswirkungen auf das Klima: Die Freisetzung von im Boden gebundenem Kohlenstoff trägt zur Beschleunigung des Klimawandels und zum Verlust der Bodenfruchtbarkeit bei.
Von den Folgen des Verlusts gesunder Böden sind bereits heute 3,2 Milliarden Menschen direkt betroffen, insbesondere in ländlichen Gebieten. Den Bewohner*innen, die ihren Lebensunterhalt zu einem großen Teil mit der Landwirtschaft verdienen, wird eine der wichtigsten Grundlagen für ein Einkommen und für wirtschaftliche Entwicklung genommen. Der Schutz von Boden ist somit eine globale Herausforderung. Nachhaltige Landbewirtschaftung und die Wiederherstellung degradierter Flächen sind die wichtigsten Antworten auf Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt und Landdegradation.
Damit die Lebensgrundlage der Generationen von Morgen erhalten wird, müssen wir heute handeln – und zwar gemeinsam!
Das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Desertifikation (United Nations Convention to Combat Desertification, UNCCD) ist das wichtigste internationale Abkommen zum Bodenschutz. Es ist ein wichtiges Zeichen für den Schutz von Böden und Landökosystemen, dass Deutschland Gastgeber des diesjährigen Welttags gegen Wüstenbildung und Dürre in Bonn und zugleich anlässlich des 30-jährigen Jubiläums der UNCCD ist.
Mit dem Thema „United for Land: Unsere Erde. Unsere Zukunft.“ wird generationsübergreifender Bodenschutz in den Fokus gerückt. Als starke Unterstützerin ist die deutsche Bundesregierung nicht nur strategische Partnerin der UNCCD, sondern zielt mit konkreten Projekten in Partnerländern darauf ab, Landdegradationsneutralität zu erreichen. Die UNCCD wird oft als „Wüstenkonvention“ bezeichnet – es geht jedoch um viel mehr. Es ist das einzige verbindliche Abkommen, das den Schutz fruchtbarer Böden und die nachhaltige Bewirtschaftung von Land fördert.
Es geht um den Erhalt von terrestrischen Ökosystemen bei langfristiger Sicherung ihrer Funktionen und Produktivität weltweit.
Die UNCCD vereint Umwelt- und Entwicklungsthemen durch einen gemeinsamen Nenner: Nachhaltige Landbewirtschaftung zum Wohle aller. Keines der Klima- und Biodiversitätsziele wird ohne eine nachhaltige Landbewirtschaftung erreicht werden. Nur im Zusammenspiel der drei Rio-Konventionen zum Klimawandel, zur biologischen Artenvielfalt und zum Bodenschutz kann die Umsetzung der Ziele für nachhaltige Entwicklung gelingen.