Madagaskar

Madagaskar ist der größte Inselstaat Afrikas und die viertgrößte Insel der Welt. Aufgrund ihrer isolierten Lage im Indischen Ozean konnte sich auf der Insel eine besonders vielfältige Pflanzen- und Tierwelt entwickeln, jedoch ist Madagaskar besonders stark vom Klimawandel betroffen.  
 

Hauptstadt

Antanavario

Amtssprache

Malagasy, Französisch

Fläche

587.295 km²

Einwohnerzahl

ca. 26,26 Millionen

Bevölkerungswachstum

2,54 %

Ländliche Bevölkerung

63 % der Gesamtbevölkerung

Bruttoinlandsprodukt

12,09 Milliarden US-Dollar

Pro-Kopf- Jahreseinkommen

Ca. 459 US-Dollar

Schweregrad des Hungers laut Welthunger-Index

sehr ernst (WHI: 41,5)

Human Development Index

Index: 0,521 / Rang: 162 von 189

Naturparadies in schwieriger Lage

 

Zahlreiche Arten auf Madagaskar sind endemisch, kommen also nur auf Madagaskar vor – und viele sind noch unentdeckt. Doch das Naturparadies ist durch menschliche Eingriffe bereits zu großen Teilen zerstört. War die Insel ursprünglich fast komplett bewaldet, ist inzwischen nur noch ein Bruchteil des Regenwalds erhalten.
Jahrzehntelange Misswirtschaft und schlechte Regierungsführung haben Madagaskar an den Rand des Ruins getrieben. Der Staat gehört heute zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt. Mit umgerechnet 400 US-Dollar im Jahr liegt das jährliche Bruttonationaleinkommen pro Kopf weit unter dem Durchschnitt der anderen afrikanischen Staaten südlich der Sahara. Mehr als drei Viertel der Bevölkerung leben in extremer Armut.
Verschärft wird die Lage durch die Auswirkungen des Klimawandels. Immer wieder ziehen zerstörerische Zyklone über das Land, die regelmäßig viele Menschenleben fordern und immense Schäden verursachen. Durch das Klimaphänomen El Niño werden die wiederkehrenden Dürrephasen noch intensiviert. Regelmäßig kommt es zu Ernteausfällen, vor allem im Süden der Insel. Im Frühjahr 2017 war die Lebensmittelversorgung von 1,4 Millionen Menschen bedroht.

 

Putsch und Rückkehr zur Demokratie

 

2009 stürzte ein Putsch Madagaskar in eine schwere politische Krise. Mehr als vier Jahre lang war das Land international isoliert, unter anderem ruhte die Mitgliedschaft in der Afrikanischen Union und in der Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrikas (SADC). Politisch, wirtschaftlich, sozial und auch entwicklungspolitisch war der Inselstaat gelähmt – mit teils dramatischen Folgen für die Bevölkerung.
2013 gelang es Madagaskar mit Hilfe internationaler Vermittler, auf einen demokratischen Kurs zurückzukehren. Mit Unterstützung der Vereinten Nationen wurden Präsidentschafts- und Parlamentswahlen abgehalten. Der seit Januar 2014 amtierende Präsident Hery Rajaonarimampianina hat wiederholt seinen Reformwillen bekundet, der Prozess gerät jedoch immer wieder ins Stocken.
Auf einer internationalen Geberkonferenz in Paris im Dezember 2016 wurde dem Land Unterstützung in Höhe von 6,4 Milliarden US-Dollar für die Jahre 2017 bis 2020 zugesagt.

 

Entwicklungszusammenarbeit

 

Die Bundesrepublik Deutschland hatte – so wie die Europäische Union und alle EU-Mitgliedsstaaten – nach dem Putsch im März 2009 die Entwicklungszusammenarbeit mit Madagaskar auf Regierungsebene eingestellt. Bis zur Rückkehr zu demokratischen Verhältnissen beschränkte sich die Kooperation auf die Fortsetzung regierungsferner Projekte, die die Bevölkerung möglichst direkt unterstützten.
Nach den Wahlen hob die EU Anfang 2014 die Beschränkungen wieder auf und machte den Weg frei für eine Zusammenarbeit mit der neuen Regierung. Auch Deutschland hat daraufhin die bilaterale Entwicklungszusammenarbeit wieder aufgenommen und ausgebaut.
Der Schwerpunkt der Kooperation liegt im Umwelt- und Ressourcenschutz. Wichtige Arbeitsfelder sind die Nutzung erneuerbarer Energien sowie die landwirtschaftliche Entwicklung und die Anpassung an den Klimawandel. Hinzu kommt das Engagement im Rahmen der Sonderinitiative "EINEWELT ohne Hunger".

 

 

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