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Claudia Jordan
Karen Mapusua, Präsidentin des IFOAM Organics International Network, über die Gefahr, dass die Nachhaltigkeit durch die derzeitige Treibstoffkrise und die Inflation aus aus dem Fokus gerät, darüber, warum Biobäuer*innen gehört werden sollten und warum sie auf Fidschi, wo sie lebt, einen anderen Blick auf die "Krisen" der Welt hat.
Frau Mapusua, das Interkontinentale Netzwerk der Bio-Bauernorganisationen (INOFO) hat als selbstorganisierte Struktur innerhalb des IFOAM-Netzwerks gerade eine neue Strategie veröffentlicht. Warum ist das wichtig?
Karen Mapusua: Ich denke, dass es für INOFO als neue Organisation wichtig ist, ihre eigene Richtung zu verstehen – aber auch, sich in Bezug auf den ökologischen Landbau, die Nachhaltigkeit und die Landwirtschaft im Allgemeinen zu positionieren. In vielen dieser Diskussionen waren die Biobäuer*innen nicht gut hörbar. Landwirt*innen werden gerne in einen Topf geworfen, aber Biobäuer*innen haben etwas Besonderes zu bieten. Die Darstellung der Strategie wird unser interkontinentales Netzwerk der Bio-Bauern-Organisationen in die Lage versetzen, dies vorzubringen. Nicht nur in den Landwirtschaftsforen, sondern auch in der breiteren Bio-Diskussion entlang der gesamten Wertschöpfungskette.
Wenn wir die Stimme der Landwirt*innen verlieren, verlieren wir das Wesentliche, worum es in der ökologischen Landwirtschaft geht. Sie verändert die gesamte Landwirtschaft und alle unsere Wertschöpfungsketten. Sie trägt zu mehr Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Ausgewogenheit bei.
Was sind Ihre wichtigsten Eindrücke und Hoffnungen nach der Biofach 2023?
Es war toll, die Energie wieder zu erleben. Bei der Messe im vergangenen Jahr kamen wir gerade aus der COVID-Pandemie und die Stimmung war gut, aber dieses Jahr ist die Energie noch größer. Ich verbringe einen Großteil meiner Zeit damit, Delegationen zu treffen, daher war ich nicht sehr oft auf dem Podium. Aber bei den wenigen Gelegenheiten, die ich hatte, um mit den Leuten zu sprechen, waren alle begeistert und hoffnungsvoll. Sie erkennen an, dass es im Moment einige Herausforderungen gibt. Aber ich denke, ...
... jede*r kann das Licht am Ende des Tunnels sehen. Und darauf konzentrieren wir uns. Es war wirklich ein positives Erwachen.
Auf welche Herausforderungen beziehen Sie sich dabei?
Es gibt wirtschaftliche Herausforderungen und eine weltweite Rezession. Das spiegelt sich überall anders wider. Und natürlich gibt es in Europa Konflikte. Ich denke, es besteht die Gefahr einer Überreaktion darauf. Wenn die Lebensmittelpreise steigen und die Konflikte weitergehen, sagen viele Menschen: "Im Moment können wir nicht nachhaltig sein. Wir müssen uns einfach mit Lebensmitteln versorgen." Das gefährdet eine Menge wirklich guter politischer Prozesse.
Was erhoffen Sie sich von den Bauernverbänden, um das Agrar- und Ernährungssystem zu verändern?
Hier ist die strategische und organisatorische Entwicklung der Bauernverbände wirklich wichtig, damit sie stärker interagieren können. Ich denke, die Stimmen sind vorhanden. Sie wurden ein wenig von der größeren Diskussion über die wirtschaftliche Treibstoffkrise überschattet, aber sie müssen weitermachen. Denn wenn wir jetzt ausschließlich kurzfristig reagieren, wird es später nur noch schlimmer. Wir müssen uns auf die Nachhaltigkeit konzentrieren.
Wir dürfen nicht den Fokus verlieren und das Klima vergessen. Denn der Klimawandel schreitet voran. Bäuerliche Organisationen müssen hierauf immer wieder hinweisen.
Sie leben auf den Fidschi-Inseln. Vielleicht haben Sie eine ganz andere Perspektive auf diese Diskussionen?
Das stimmt. Der Pazifik liegt auf der entgegengesetzten Seite der Welt. Was die ökologische Landwirtschaft betrifft, so liegt unser Schwerpunkt weniger auf dem Markt und dem Export, sondern mehr auf der Ernährungssicherheit und der Stärkung der Widerstandsfähigkeit unserer Systeme. Obwohl wir, wie auch Deutschland, von der Inflation auf den Fidschi-Inseln und im Pazifik betroffen sind, sprechen wir nicht über eine Krise. Ja, es gibt eine Inflation, ja, es gibt höhere Lebensmittelpreise – aber es gibt wichtigere Dinge, um die wir uns kümmern müssen. Mit dem Klimawandel haben wir es mit einer echten Krise zu tun.
Es geht weniger um Geld, sondern um die Existenz?
Genau, es ist eine viel existenziellere Frage. Wir haben Systeme, die es in Europa in der Breite nicht unbedingt gibt. So gut wie jede*r hat eine/n Bäuer*in in der Familie und Land, auf das sie oder er zurückgreifen kann. Während COVID, als unsere Grenzen zwei Jahre lang geschlossen waren, konnten wir das sehen. Fidschi ist sehr stark auf den Tourismus ausgerichtet, doch wir hatten zwei Jahre lang keine Tourist*innen. Die Menschen kehrten in ihre Dörfer und auf ihre Höfe zurück und bauten Lebensmittel an – und wir haben nicht so sehr gelitten, wie wir hätten leiden können, wenn wir nicht dieses soziale Sicherungsnetz gehabt hätten, das auf dem Land basiert.
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