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Wase Gubena ist Senior Berater für das Pastorale Programme im Welthungerhilfe Büro in Äthiopien. Zuvor arbeitete er unter anderem für die Behörde der Vereinigten Staaten für internationale Entwicklung (USAID) und verschiedene Ministerien.
Das Projekt Resilience for Drought-Affected Areas startete in 2016 und hat eine Laufzeit von drei Jahren. Es handelt sich um ein „cross-border“ Projekt im Grenzgebiet zwischen Äthiopien und Kenia und wird von den Welthungerhilfe Büros in beiden Ländern aus gemeinsam verwaltet und implementiert. Das ist eine spannende Konstellation. Das gesamte Gebiet umfasst drei Distrikte in Kenia und fünf in Äthiopien und wird hauptsächlich von Agropastoralisten, als nomadischen Hirten, bewohnt, was bedeutet, dass die Bevölkerung eine Mischung aus Viehzucht und landwirtschaftlicher Produktion betreibt. Hauptziel ist es, dass Gemeinden in diesen Gegenden, die regelmäßig und besonders stark von Dürre betroffen sind, besser mit solchen externen Schocks als Gemeinschaft umgehen zu können und diese besser abzufedern. Dies soll durch die Stärkung von Resilienzkapazität erreicht werden.
Viele bilaterale Geldgeber setzen sich bereits seit geraumer Zeit für Resilienz Aufbau am Horn von Afrika ein. Das resilience-building programme wurde im Rahmen von Intergovernmental Authority on Development (IGAD) im Nachtrag an die große Nahrungssicherungskrise in der gesamten Region 2010 bis 2011 beschlossen. Die Idee eines grenzüberschreitenden Projekts stammt aus der Natur dieser Grenzregion. Die Distrikte sind Teil einer Gegend des Landes wo hauptsächlich Agropastoralismus betrieben wird und die extrem häufig von Dürren betroffen ist. Dies charakterisiert sowohl den extremen Norden als auch den extremen Süden des Landes. Vieh ist ein wichtiges Gut für Pastoralisten, ihre Lebensgrundlage basiert in diesen Regionen zu 90 Prozent auf Viehzucht und weniger auf intensiver Landwirtschaft. Während der verheerenden El-Nino Dürre 2015 und 2016 sind alleine in Afar eine halbe Millionen Tiere umgekommen. Solche Katastrophen werfen die Gemeinden meilenweit zurück, sie verlieren ihre Lebensgrundlage und landen im Strudel der Ernährungsunsicherheit und Armut da alternative Einkommen in diesen peripheren Gegenden oft fehlen.
Pastoralisten bewegen sich frei und kennen keine menschgemachten Grenzen. Bevölkerungsgruppen bewegen sich danach, wo Wasser und Weideland zu Verfügung stehen. In vielen Fällen führt aber gerade die Knappheit an diesen Resource, akzentuiert durch Dürre, zu Konflikten um Zugang und Überleben. Je stärker eine Dürre, desto höher das Potential für Konflikt. Deswegen möchte das Projekt genau da ansetzen indem es nachhaltiges gemeinsames Ressourcenmanagement unterstützt und Wasserquellen und Weideland schützt und rehabilitiert, was sich dann auch friedensstiftend und stabilisierend auf die ganze Region auswirkt. Hierbei ist es besonders wichtig, die verschiedenen Seiten und Bevölkerungsgruppen zu konsultieren und lokale Autoritäten mit einzubeziehen, damit in den Gemeinden selbst eine Lösung gefunden werden kann. Aufgrund der verschiedenen Handelssprachen - Oromyia und Swaheli - ist es relativ einfach für die verschiedenen Gruppierungen in der Gegend miteinander zu kommunizieren.
Ich habe mich immer für die Gruppen interessiert, die am Rande unserer Gesellschaft leben.
Das Projekt steht noch am Anfang. Aber was wir klar sehen sind nicht nur das Potential von gemeinsamen Ressourcenmanagement und Ausbau als ein Element, das Frieden und Stabilität in der Region maßgeblich unterstützen kann. Sondern auch, dass Projektelemente wie die Rehabilitierung von Wasserquellen für Mensch und Tier oder grenzübergreifende Viehimpfkampagnen Resilienz der Gemeinden dadurch steigert, dass das Vieh, das ihre Lebensgrundlage darstellt, gesunder ist und weniger Krankheiten ausbrechen. Auch die Schaffung von alternativen Einkommensquellen, zum Beispiel durch Seifenproduktion ist eine sehr gute Möglichkeit Einkommen zu Diversifizierung und die Bevölkerung so widerstandsfähiger gegenüber klimatischen Bedingungen zu machen.
Ich arbeite seit mittlerweile fast zwanzig Jahren im Entwicklungsbereich. Ich habe mich immer für die Gruppen interessiert, die am Rande unserer Gesellschaft leben. Pastoralisten in Äthiopien sind hierfür ein gutes Beispiel, deswegen engagiere ich mich besonders für diese Gruppe. Für die Bevölkerung, die im Zentrum lebt ist es sehr viel einfacher Zugang zu Unterstützung und Services zu erhalten. Ungerechterweise sind besonders die Menschen in der Peripherie den Effekten von Naturkatastrophen stärker ausgesetzt.