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Was haben Schokolade, Karotten und Tequila gemeinsam? Was nach den Zutaten für einen experimentellen Cocktail klingt, sind Lebensmittel, die es ohne bestimmte Tierarten gar nicht gäbe. Sie stehen exemplarisch dafür, dass die Natur tagtäglich und oft im Verborgenen für uns arbeitet.
Faszinierende biologische Prozesse sind für die reichhaltige Ernährung verantwortlich, die wir oft als selbstverständlich erachten. Trotz ihrer Abhängigkeit hat die Landwirtschaft oft negative Auswirkungen auf die Natur mit ihrer Vielfalt an Arten, Lebensräumen und Genen, kurz Biodiversität. Um dieses Problem - und was wir dagegen tun können - geht es beim Stand des NABU (Naturschutzbund Deutschland) e.V. auf der diesjährigen Grünen Woche. Der Blick geht dabei von Deutschland über Tansania bis nach Indonesien, mit unterschiedlichen Herausforderungen und Lösungsansätzen, mal spielerisch, mal ernst – vom Biodiversitäts-Wackelturm über ein spannendes Quiz bis zum erholsamen Waldbaden.
Wie Biodiversität unsere Ernährung sichert
80 Prozent aller Wild- und Nutzpflanzen werden durch Insekten bestäubt und sind dabei teilweise auf bestimmte Arten angewiesen. So sind zwei Bartmückenarten weltweit für die Bestäubung eines Großteils der Kakaobäume verantwortlich und somit die wahren Schokoladenlieferanten der Welt. In unseren Breitengraden gehören Schwebfliegen zu den stillen Helden, denn erst mit ihrer Hilfe entstehen Karottensamen. Die Larven fressen Schädlinge wie Blattläuse und betreiben so natürliche Schädlingsbekämpfung.
Entgegen der Wahrnehmung des Menschen als „Manager“, beruht Nahrungsmittelproduktion auf dem Zusammenspiel zwischen Pflanzen, Tieren und Mikroorganismen.
Aber auch unter der Erdoberfläche ist einiges los. In unseren Böden leben Milliarden von Kleinstlebewesen, z. B. Würmer oder Insektenlarven. Mit Mikroorganismen wie Bakterien und Pilzen zersetzen sie organische Substanz, bauen Humus auf und machen den Boden fruchtbar. Ein einziges Gramm Boden enthält bereits 100 Millionen Bakterien aus bis zu 7.000 Arten. Diese Biodiversität ist Grundvoraussetzung für eine produktive Landwirtschaft. Humusreiche Böden speichern außerdem große Mengen CO2, halten Wasser in der Landschaft und sind weniger anfällig für Erosion.
Deutschlands Äcker werden immer naturärmer
In den letzten Jahrzehnten hat die Politik mit ihren Vorgaben die Intensivierung der Landwirtschaft immer weiter vorangetrieben. Durch den übermäßigen Einsatz von Düngemitteln und chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, schwere Landmaschinen und intensive Bodenbearbeitung konnten die Erträge deutlich gesteigert werden – auf Kosten der Biodiversität. Die Umgestaltung der Agrarlandschaft hat ursprüngliche Lebensräume zerstört und führte zu einer zunehmenden Vereinheitlichung der Landschaft.
Die fehlende Strukturvielfalt macht es heimischen Arten schwer, geeignete Lebens- und Rückzugsorte oder Nahrung zu finden.
Dies zeigt sich am dramatischen Rückgang an Brutvögeln, z.B. beim Kiebitz um 81 Prozent und beim Rebhuhn um 88 Prozent seit 1990. Auch auf die unterirdische Biodiversität haben sich diese Praktiken negativ ausgewirkt: 61 Prozent aller Böden sind in der EU in einem schlechten Zustand und auch in Deutschland nimmt der Humusgehalt im Boden jährlich ab.
Welche Lösungen gibt es?
Landschaftselemente (z. B. Hecken, Blühstreifen und Steinmauern) schaffen neue Lebensräume und sind wichtig für die Wiederherstellung der Biodiversität als Rückzugs- und Nahrungsraum vieler Arten. Zum Schutz der Biodiversität müssen wir den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln reduzieren und den Boden schonender bearbeiteten – besonders in Schutzgebieten und angrenzenden Agrarflächen. Nachweislich naturfreundlichere Anbausysteme wie z. B. der Ökolandbau müssen durch die Bundespolitik gefördert werden, wie in der Bio-Strategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft vorgesehen. Der NABU zeigt anhand von Studien, die für Besucher*innen am Stand ausliegen, dass solche Maßnahmen umgesetzt werden können, ohne dabei die Ernteerträge zu vermindern. Nun liegt es an der Politik, die entsprechenden Rahmenbedingungen zu setzen.
Blick über den Tellerrand: Wie NGOs in Afrika und Asien Interessenkonflikte zwischen Naturschutz und Landwirtschaft verringern
Während in Deutschland der Fokus auf Alternativen zur konventionellen, intensiven Landwirtschaft liegt, ist die Gemengelage in anderen Ländern der Erde eine andere. Die Auswirkungen der Klimakrise verstärken mit Starkwetterphänomenen wie kräftigen Regenfällen, Frost und extremen Trockenphasen bereits heute schlechte Ernten in vielen afrikanischen Ländern.
Die ohnehin stark ausgeprägte Armut wird durch diese Ernteausfälle weiter verstärkt und der Druck auf natürliche Ressourcen wächst.
Ein Beispiel hierfür sind die Usambara-Berge in Tansania, auf denen teilweise über 30 Millionen Jahre alte Wälder stehen. Das vom NABU unterstützte Projekt „AfriEvolve“ hilft lokalen Landwirt*innen bei der Umstellung auf eine nachhaltige Landwirtschaft, durch die Erträge gewährleistet und durch den Schutz natürlicher Ressourcen langfristig Lebensgrundlagen gesichert werden.
Von Ostafrika wandert unser Blick weiter nach Südostasien. Auch hier hat die Zerstörung der Natur direkte negative Auswirkungen auf die Menschen vor Ort. In den Küstengemeinden von Gorontalo auf der indonesischen Insel Sulawesi wurden bereits 60 Prozent der ursprünglichen Mangrovenwälder zerstört, um Platz für Aquakultur zu machen. Dabei sind Mangroven von entscheidender Bedeutung für den Lebensunterhalt lokaler Fischerfamilien, da sie Rückzugsort für Jungfische sind, Sedimente und Nährstoffe aus dem Meer fernhalten und die Küsten vor Erosion bei steigendem Meeresspiegel schützen. Auch hier ist der NABU mit einem Projekt aktiv, das alle relevanten Interessensgruppen zusammenbringt, um Mangrovenschutz und nachhaltige Bewirtschaftung in Einklang zu bringen.
Neugierig geworden? Die NABU-Expert*innen am Stand 107 freuen sich über angeregten Austausch zu den Themen Landwirtschaft, Ernährung und Biodiversität in Deutschland und darüber hinaus.
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